Der SV Brünen und BW Dingden trennen sich in einer wenig aufregenden Partie leistungsgerecht mit 1:1. Die Treffer fallen in der Schlussphase innerhalb von 60 Sekunden. Beide Teams können mit dem Remis leben.
Die Rahmenbedingungen für ein großartiges Derby in der Fußball-Kreisliga A zwischen dem SV Brünen und BW Dingden waren gestern gegeben. Herrliches Herbstwetter, an die 300 Zuschauer und ein Duell, das es seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben hatte. Doch der erste Dämpfer folgte bereits vor dem Anpfiff, als es hieß, dass die Partie nicht auf Rasen, sondern auf dem Brüner Ascheplatz ausgetragen werden sollte. “Der Rasenplatz sieht zwar gut aus, ist aber sehr schwammig”, erklärte SVB-Trainer Steffen Herden. Was die Zuschauer dann in den 90 Minuten geboten bekamen war – positiv ausgedrückt – fußballerische Magerkost. “Dass es kein schönes Spiel auf der Asche wird, wussten wir wohl alle”, sagte Dingdens Coach Dirk Juch. So endete ein typisches “0:0-Spiel” am Ende mit einem leistungsgerechten 1:1 (0:0). Damit konnten am Ende beide Trainer leben.

Die schlechtere der zwei Halbzeiten war die erste, auch wenn sie zunächst sehr verheißungsvoll begonnen hatte. Fünf Minuten waren gespielt, als sich Timo Ameling den Ball zurecht legte und einen Freistoß aus knapp 20 Metern gegen die Unterkante der Latte donnerte. Dass die Gastgeber mit Torsten Bongers ebenfalls einen guten Freistoßschützen in ihren Reihen haben, bewies der Angreifer nur wenige Augenblicke später, als er Dingdens Keeper Johannes Buers zu einer Glanztat zwang (6.). Gut reagierte auch Brünens Schlussmann Hendrik Neerfeld nach acht Minuten, als er einen abgefälschten Schuss von Julian Rathofer parierte.

Was dann bis zum Pausenpfiff folgte, war jedoch Langeweile pur. BW Dingden war zwar optisch überlegen, fand aber in der kompromisslos agierenden Brüner Abwehr keine Lücke. “Die letzten 20 Prozent fehlen bei uns. Das ist halt so, wenn die Spieler aus unterschiedlichen Gründen nicht trainieren können. Dann fehlen die paar Prozente, um so eine Partie für sich zu entscheiden”, sagte Juch.

Etwas mehr Schwung brachte der zweite Abschnitt, in dem die Gäste weiterhin agiler waren. Sebastian Amendt scheiterte zunächst an Neerfeld (49.). Dann traf Georg Wolberg die Latte und Julian Rathofer vergab den Nachschuss kläglich (58.). Auf der Gegenseite hatte Bongers die große Chance zum 1:0, schoss mit Außenrist aber weit daneben (65.). Besser machte es Antranik Kodak in der Schlussphase, als er aus ähnlicher Position die Kugel ins lange Ecke schob (84.). Doch keine Minute später traf Ameling aus ähnlicher Position wie zu Beginn mit einem Freistoß in den Winkel (85.). “Es ist ärgerlich, dass wir die dritte Führung in Folge aus der Hand geben. Trotzdem können wir mit dem Punkt gut leben”, sagte Steffen Herden.

SV Brünen: Neerfeld – Lenkeit (69. Kodak), Stenk, Knüfer, N. Rother, J. Rother, B. Hutmacher, Dahm (90. N. Hutmacher), Bongers, Kottwitz, Moshövel.

BW Dingden: Buers – Joosten, van Stegen (46. Wolberg), Schröder, Rathofer, Schmitz (63. Bielefeld, 83. Wienand), Amendt, Kräbber, Bleise, Ameling, Kortstegge.

Fotos zum Spiel sehen Sie unter folgendem Link :

Fotos SV Bruenen – BW Dingden

Foto Horst Zellmann ; Text Rheinische Post Wesel